Während die Qualifikationen in vielen Sportarten noch gar nicht abgeschlossen sind, muss sich Sarah Köhler, 27, deshalb schon lange keine Gedanken mehr machen. Bereits seit Anfang 2020 ist die Freistil-Schwimmerin der SG Frankfurt für die Spiele in Tokio qualifiziert. Startberechtigt wäre sie über alle drei langen Distanzen im Becken: 400m, 800m und 1500m. Zugunsten einer anderen Athletin wird sie jedoch auf die kürzeste Strecke verzichten.
Weltrekordhalterin und Powerfrau
Ohnehin kann es der Jurastudentin – von den Distanzen her - gar nicht lange genug sein. Dies zeigen auch ihre größten Erfolge: Mit der 4 x 1,25 km Freiwasser-Staffel wurde sie 2019 in Gwangju Weltmeisterin und gewann im Becken bei denselben Titelkämpfen über 1500m-Freistil die Silbermedaille. Darüber hinaus hält sie über diese Distanz auf der Kurzbahn den Weltrekord (15:18,01 Min.).
Konzentration auf Tokio
Köhler, die auch bei Europameisterschaften schon mehrere Medaillen gewonnen hat, hat seit Ende April keine Wettkämpfe mehr bestritten. Und das wird auch bis zu den Spielen so bleiben. „Diese Planung steht seit 1,5 Jahren schon fest“, so Köhler, die sich Anfang Juni im Höhentraining in Spanien befand, anstatt an der Deutschen Meisterschaft teilzunehmen. Dass ihr die Wettkampfroutine in Tokio fehlen wird, glaubt das Mitglied des Hessenteams der Sportstiftung Hessen deshalb aber nicht. Im Training sei ausreichend Wettkampfcharakter geboten.
Mein Kindestraum war es, eine olympische Medaille zu gewinnen.
Wenn es für die gebürtige Hanauerin dann Mitte Juli nach Japan geht, hat sie sich mehr vorgenommen als „nur“ einen Finaleinzug - 2016 wurde sie in Rio Achte über 800m-Freistil: „Ich freue mich, wenn die Spiele überhaupt stattfinden. Mein Kindestraum war es, eine olympische Medaille zu gewinnen. Das ist auch mein Ziel.“