Es war ein langes Warten, doch am Ende hat Lisa Mayer, 25, nicht nur das Staffel-Ticket für Tokio auf 4 x 100 m in der Tasche. Die aus Gießen stammende Sprinterin des Sprintteam Wetzlar konnte sich auch den ersehnten Einzelstartplatz über die 100 m sichern. Die Freude war umso größer, da Mayer, die 2017 auf den Bahamas Staffel-Weltmeisterin wurde, in den vergangenen Jahren immer wieder verletzt war.
Die Saison 2021 lief bisher fast perfekt: Schon im Mai blieb die Sportsoldatin in 11,12 Sekunden klar unter der Norm für Tokio von 11,15 Sekunden – ein Top-Niveau, das sie mit kleinen Schwankungen auch bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig halten konnte. Wie schon 2016 holte sie hier Silber.
Eine der beiden schnellsten Frauen Deutschlands
„Dass es nicht mit dem Titel geklappt hat, war in den ersten Tagen schon schwer. Doch dann habe ich verstanden, dass ich alles richtig gemacht habe", erkennt Mayer nun. Und tatsächlich zählte sie in den letzten Wochen stets zu den zwei schnellsten Frauen in Deutschland und ist nun gemeinsam mit der Deutschen Meisterin, Alexandra Burghardt, für den 100 m-Sprint qualifiziert. Kurz vor der endgültigen Nominierung konnte es sich das Mitglied des Hessenteams der Sportstiftung Hessen sogar leisten, auf einen weiteren Start zu verzichten: „Ich brauche jetzt eine Trainingspause, damit in Tokio bestmöglich performt werden kann.“
Das Halbfinale ist mein großes Ziel.
Was sich Mayer für die Spiele vorgenommen hat, ist klar. Mit der Sprintstaffel möchte sie einen Medaillenplatz erreichen. In Rio hatte das Quartett den 4. Platz belegt – und auch diesmal haben die Deutschen bereits gezeigt, dass sie gut drauf sind. Im Juni rannte die deutsche 4 x 100 m Staffel mit Mayer und ihrer Vereinskollegin Rebekka Haase in Regensburg in 42,38 Sekunden Weltjahresbestleistung. Alle Wechsel funktionierten in diesem Rennen perfekt.
Im Einzel möchte sich Lisa Mayer in Tokio gerne noch einmal verbessern. Eine Zeit um die 11,05 Sekunden wäre für sie der nächste „Step“: „Meine Zeiten geben mir viel Selbstvertrauen. Das Halbfinale ist mein großes Ziel.“