Als das Ehepaar W. (Name geändert) im Jahr 2011 Post von LOTTO Hessen erhielt, war nichts mehr wie vorher. 3,5 Millionen Euro, gewonnen bei LOTTO 6aus49, sagte der Brief. Mit neutraler Briefmarke kam er an, bewusst deutete nichts auf den Absender hin. Er brachte das große Glück.
An den Moment kann Herr W. sich noch gut erinnern: 3,5 Millionen, herzlichen Glückwunsch, so in etwa stand es im Schreiben. Da musste er sich schon hinsetzen. Seine Frau war nicht da, einkaufen, in der Stadt, sie ging auch nicht ans Handy. Wie lange er wohl dort gesessen hatte, er weiß es nicht mehr. Als sie zurückkam, Tränen der Freude. „Leider hat die Gesundheit in den letzten Jahren nicht so mitgespielt, aber dafür kann das Geld ja nun mal nicht auch noch sorgen“, sagt er heute. „Wir haben es niemandem erzählt, einfach nur Gott gedankt für unser Glück.“ Eine größere Summe haben sie anonym an krebskranke Kinder gespendet, das hatten sie sich immer vorgenommen. Wenn wir mal gewinnen, hatten sie gesagt und gelacht.
Wenn andere Menschen mit Geld unglücklich werden, dann tun sie mir leid.
Und dann war es soweit. Fast 30 Jahre hatten sie schon getippt. Bis zur Rente hat er weitergearbeitet. Das war schon in Ordnung, die Kollegen waren nett und was hätten die Nachbarn gedacht, wenn er früher aufhört. „Seitdem genießen wir unser Leben nur noch“, sagt W. „In ruhigen Momenten denke ich immer mal, wie viel Glück wir mit dem Lottogewinn hatten, ansonsten habe ich es eigentlich schon vergessen. Wir waren auch vorher schon glücklich, aber mit dem Geld haben wir alles erreicht, was wir wollten“, erklärt er.
Mit dem Geld waren sie auf einen Schlag schuldenlos und konnten alle Pläne verwirklichen. Reisen, teure Restaurantbesuche, ein schönes Auto. „Jeder muss klarkommen mit dem, was das Leben zu bieten hat. Wir hatten Glück, fühlen uns auch glücklich und gesegnet vom Leben, aber auch ohne den Gewinn würden wir zurechtkommen“, meint W. Ob Geld unglücklich machen kann? W. hat eine klare Meinung: „Wenn andere Menschen mit Geldgewinnen unglücklich werden, dann tun sie mir leid. Dann waren sie sicher auch vorher schon unzufrieden oder konnten mit ihrem Leben nicht umgehen. Wir sind reich geworden und empfinden das in jedem Wortsinne als Bereicherung.“