Hessischer Elisabeth-Preis für Soziales verliehen

Distanzunterricht, kaum Freunde treffen, kein Sportverein: Die Einschränkungen im Corona-Lockdown haben jungen Menschen stark zugesetzt. Was heute zahlreiche Studien belegen, haben einige schon früh erkannt – und in Pandemiezeiten etwas für unsere Jüngsten bewegt. Dafür gab’s jetzt den Hessischen Elisabeth-Preis für Soziales.

Was erwartet uns im zweiten Corona-Winter? Meinungen dazu gibt es viele. Eine Erkenntnis der letzten eineinhalb Jahre: Hinterher ist man immer schlauer. Eine weitere: Geht es um die Bedürfnisse und Sorgen unserer Jüngsten, können wir uns das nicht mehr leisten. Denn gerade Kinderseelen haben unter der Pandemie gelitten… soziale Isolation, Lerndefizite, fehlende Perspektiven für Studium und Ausbildung. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Zahl psychischer Erkrankungen im Corona-Jahr 2020 deutlich zugenommen hat. Besonders betroffen: Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien.

30.000 Euro für fünf Vorbilder

Gerade ihnen wollen die Gewinner des Hessischen Elisabeth-Preis für Soziales 2021 helfen, eine Stimme geben, neuen Mut oder Möglichkeiten des Austauschs – etwa mit geliehenen Laptops fürs Homeschooling, einem kreativen Malprojekt oder beim Produzieren einer eigenen Fernsehsendung. Von Jugendlichen für Jugendliche. Bereits zum vierten Mal wurde der von der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen und LOTTO Hessen initiierte Sozialpreis am 17. November vergeben, das Motto in diesem Jahr: „Beteiligt – Gehört – Gesehen? (Spiel)Räume für das Jungsein und Erwachsenwerden“. Fünf Preisträger durften sich über eine Auszeichnung freuen. Sie teilen sich das von LOTTO Hessen zur Verfügung gestellte Preisgeld, insgesamt 30.000 Euro für fünf Vorbilder in schwierigen Zeiten.

WISA: Wo Integration gelebt wird

Den ersten Platz sicherte sich das Rodgauer Projekt „WISA – Wir sind angekommen“, das sich in vielen Bereichen für junge Menschen stark macht: Integration, Aktionen gegen Einsamkeit und digitale Weiterbildungen. Junge Menschen, die vor einigen Jahren als Geflüchtete nach Deutschland kamen, haben hier in kürzester Zeit ein technisches Netzwerk aufgebaut – mit klarem Ziel: anderen in der gleichen Situation eine Anlaufstelle zu bieten, digitale und räumliche Angebote in der neuen Heimat. Ein tolles Beispiel für gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein verdienter erster Preisträger.

Das sind die weiteren Preisträger

Kunst macht kreativ – und verbindet. Die Beteiligten von „Lock up“, ein Projekt des Kinder- und Jugendhilfezentrums Waldfrieden in Butzbach, wissen das nur zu gut. Entstanden ist es mitten in der Pandemie, um angehenden jungen Künstlern einen kreativen Rahmen zu geben – und eine Chance, künstlerisch dem Alltag zu entfliehen. Belohnt wurde ihr Engagement jetzt mit dem zweiten Platz beim Elisabeth-Preis. Gleich dreifach vergeben wurde dagegen der dritte Preis: „Standby@home – das kontaktlose YOUgendmagazin“ des KJK Sandgasse, das Corona-Tagebuch des Jugendzentrums Nordend, beide aus Offenbach, sowie „FiH goes Online“ des Diakoniezentrums Hephata im Raum Kassel, Eschwege und Hersfeld/Rotenburg waren hier erfolgreich. Mögen Sie weitere Nachahmer finden!

Alle Video-Portraits finden Sie hier.
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Mit dem Hessischen Elisabeth-Preis für Soziales werden seit 2018 jährlich Vereine, Organisationen und Initiativen unter einem gesetzten sozialen Thema ausgezeichnet. Bewerben können sich Einzelpersonen, ehrenamtliche Initiativen, Vereine, Verbände, Organisationen, Schulen, Kommunen sowie Unternehmen, deren Projekt in Hessen mindestens sechs Monate vor Beginn der Bewerbungsfrist gestartet wurde.