Baudenkmäler sind steinerne Zeugen. Sie geben uns Einblicke in vergangene Zeiten und halten damit Geschichte lebendig. So auch im Fall der ehemaligen Schupbacher Synagoge. Für ihren Erhalt kämpft seit 10 Jahren der gleichnamige Förderverein – auch mit Hilfe von LOTTO Hessen.
Zwei Bronzetafeln zieren sie bereits, die ehemalige Synagoge im mittelhessischen Beselich-Schupbach. Und sind Ausdruck und Anerkennung dessen, was die ehrenamtlichen Mitglieder ihres Fördervereins seit 2010 geleistet haben. Dass es davor nicht gut stand um die 1876/77 erbaute Synagoge, lag an ihrem langjährigen Leerstand.
Vor dem Verfall bewahrt
Das blaue Kuppelgewölbe fällt gleich ins Auge.
Eindringende Nässe hatte eine ganze Reihe von Schäden hinterlassen, darunter am Dachstuhl, an der Konstruktion und den Fassaden. „Wir wollten der Synagoge wieder einen Platz und eine Zukunft geben“, erinnert sich Johannes Laubach, Vorsitzender des Fördervereins. „Eine Zukunft für die noch erhaltene Decke, den Boden, die Fenster und alle Gebrauchsspuren, die an die einst lebendige jüdische Gemeinde erinnern. Und einen Platz unter uns.“ Mit enormem Engagement und teils großer Eigenleistung haben Laubach und seine Unterstützer das erreicht. Wer einen Blick in den vorbildlich sanierten Innenraum wirft, erkennt das sofort. Besonderer Blickfang: das Kuppelgewölbe mit seinem blauen Sternenhimmel.
„Heute bietet sich wieder das authentische Erscheinungsbild eines nahezu unberührten Baudenkmals“, freut sich Laubach. Damit konnte nicht nur ein Stück Geschichte vor dem Vergessen bewahrt, sondern gleichzeitig ein Ort des Austauschs geschaffen werden – über alle konfessionellen wie auch nationalen Grenzen hinweg. Ein Leuchtturm der Denkmalpflege in Hessen! Und für den gab es 2018 den 3. Platz beim von LOTTO Hessen gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege ausgeschriebenen Hessischen Denkmalschutzpreis, ein Jahr später die Bronzetafel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Zukunft für Ostfassade
Mit Fördergeldern in Höhe von 30.000 Euro hatte die Stiftung bereits 2016 die Sanierung von Wandflächen im Gebetsraum, Eingangsbereich sowie im Treppenhaus unterstützt – aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale. Jetzt kommen weitere 4.500 Euro dazu, die im laufenden Jahr dringende Reparaturarbeiten an der Ostfassade ermöglichen. Um die historische Synagoge in Beselichs Ortsmitte weiterhin fit für die Zukunft zu machen.