Menschen mit Demenz ein paar sorgenfreie Stunden außerhalb der eigenen vier Wände schenken und damit auch ihren Angehörigen – diesem Anliegen haben sich die Malteser in Fulda mit dem Café Malta verschrieben. Die Einrichtung bietet nun auch in der Fuldaer Innenstadt Demenzkranken eine Anlaufstelle, um in der Gruppe Abwechslung und ein Stück Gemeinschaft zu erfahren. Dass die Angebote von Betroffenen aus dem Umland noch besser wahrgenommen werden kann, dafür sorgt ein neuer Transportbus. Möglich machte den die finanzielle Hilfe von LOTTO Hessen.
„Von Anfang an wollten wir in unserem Café Malta dem Tabuthema Demenz aktiv begegnen, Betroffene und ihre Angehörige gleichermaßen auffangen. Mit dem neuen Kleinbus gelingt uns das jetzt noch besser“, davon ist Thomas Peffermann, Geschäftsführer der Malteser im Bistum Fulda, überzeugt. Die Patienten von zu Hause abzuholen und sie nach der Tagesbetreuung wieder dorthin zurückzubringen, diese Aufgabe hatte in den letzten Monaten der Fahrdienst der Malteser übernommen – on top zu Kranken- und Dialysefahrten, der Schulbegleitung von Kindern mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen oder dem Ausliefern von Essen in und um Fulda. „Da sind wir schon mal an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen. Doch das gehört nun der Vergangenheit an, denn der neue Bus steht ausschließlich für die Fahrten zum Café Malta zur Verfügung“, freut sich Peffermann. Davon profitieren nicht nur die haupt- und ehrenamtlichen Helfer der Malteser, sondern vor allem Demenzpatienten in der Region – und ihre pflegenden Angehörigen.
Symbolischer Scheck, echte Hilfe (v.l.): Mitarbeiterin Astrid Engel, Leiter der Tagesstätte Tobias Zeitlinger, Malteser-Geschäftsführer Thomas Peffermann und Holger Petri von LOTTO Hessen
Gerade ihnen möchte das Café Malta an vier Tagen die Woche unter die Arme greifen, und das mit großem Erfolg: „Derzeit kommen 29 Menschen mit Demenz zu uns. Mal wird gemeinsam gesungen oder gebacken, mal steht Sitzgymnastik auf dem Programm oder mal darf jeder von sich erzählen und in Erinnerungen schwelgen“, sagt der Leiter des Café Malta, Tobias Zeitlinger.
Ehrenamtliche gesucht
All das wäre ohne die 23 geschulten Demenzbegleiter, die das Angebot nach den Interessen und der Tagesform der Gäste ausrichten, undenkbar. „Sie alle engagieren sich ehrenamtlich für unsere Besucher und wir brauchen dringend weitere Freiwillige, die sich hier einbringen möchten. Sowohl für die Betreuung von Menschen mit Demenz als auch für die Fahrten mit dem neuen Bus“, betont Zeitlinger. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer werden von Maltesern mit einer Schulung auf die Aufgaben vorbereitet.
Der Bus wurde offiziell eingeweiht: Nach einem gemeinsamen Frühstück mit den Besuchern der Tagesstätte nahmen Peffermann und Zeitlinger das neue Transportfahrzeug entgegen, ebenso wie einen symbolischen Scheck in Höhe von insgesamt 40.639 Euro. Ein Teil der Lottogelder sicherte bereits die Anschaffung von Möbeln für das Café, der Restbetrag machte nun den neuen Bus möglich.
„Damit sind wir jetzt viel flexibler. Mittelfristig soll die neugewonnene Mobilität auch mit erweiterten Öffnungszeiten einhergehen. Geplant ist, auch montags Gäste im Café Malta zu betreuen, außerdem soll eine Vormittagsgruppe dazu kommen“, so Peffermann.