Ein paar wenige Gelbunken wurden Anfang der 2000er Jahre im Melsunger Kehrenbachtal gefunden. Grund genug für die Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen, sich der Förderung und des Schutzes der seltenen Unke anzunehmen, die in unserer Fauna heimisch ist. Doch die Gelbunke ist ein empfindliches Wesen: Sie benötigt ständig neue und frische Tümpel, um sich fortpflanzen zu können. Der Zusatzgewinn der Umweltlotterie GENAU in Höhe von 5.000 Euro macht genau das jetzt für die nächsten zwei bis drei Jahre in Melsungen möglich.
Die Gelbbauchunke ist ein hochgradig bestandsbedrohtes Tier und darüber hinaus auch noch recht anspruchsvoll. Werden ihr nicht stetig neue Tümpel mit Frischwasser ohne natürliche Fressfeinde geboten, kann sie sich nicht fortpflanzen. Um den Anfang der 2000er Jahre dokumentierten, kleinen Bestand dieser selten gewordenen Amphibienart in Melsungen zu fördern, entwickelte die Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen ein Schutzkonzept für die Gelbbauchunke in den verbliebenen Lebensraumflächen im Kehrenbachtal. Und der Erfolg ist nachweisbar: 400 Tiere werden inzwischen gezählt.
Die Gelbbauchunke ist ein sensibles Wesen, das es zu schützen gilt.
Doch Stillstand gibt es nicht, will man die Erfolge der letzten Jahre nicht wieder zunichtemachen. Denn die ständig notwendige Neuanlage geeigneter Laichgewässer ist spätestens alle zwei Jahre erforderlich. Ein durch Patenschaftsvertrag mit der Stadt Melsungen gesichertes Gelände soll nun in den nächsten Jahren gemäht werden. Auf diese Weise wird ein Zuwachsen verhindert und der Lebensraum der Unke erhalten. Dazu werden an mehreren Stellen im Kehren- und Salmsbachtal immer wieder neue Gewässer für die Gelbbauchunke angelegt. Die nächste Neuanlage von Gewässern erfolgt am 9. Juni. Hier wird der Verein kräftig Hand anlegen und mit Baggern und Schaufeln anrücken. Doch das Projekt fördert nicht nur die Gelbbauchunke, sondern gleichzeitig eine Vielzahl weiterer, an temporäre Lebensräume angepasster Organismen.
Für die Finanzierung der Flächenmaßnahmen freute sich der Verein im April 2018 über den Zusatzgewinn der Umweltlotterie GENAU. „Der Zusatzgewinn bietet jetzt die Möglichkeit, die Gelbbauchunke in den nächsten Jahren weiter zu fördern und ihre Ausbreitung nachhaltig zu unterstützen. Wir freuen uns sehr über den Gewinn und den damit verbunden Möglichkeiten eine faszinierende Tierart unserer heimischen Fauna zu erhalten“, so Detlef Schmidt, Projektverantwortlicher der AGAR. Er hatte die Bewerbung seines Unken-Projekts im November 2017 bei der Umweltlotterie GENAU für den Zusatzgewinn eingereicht, am 16. März gelang der Treffer.