Zum sprichwörtlichen „Alten Eisen“ will wohl keiner von uns zählen. Und doch haben sich die Teilnehmer der gleichnamigen Trommelgruppe am Pluspunkt Erbenheim ihren Namen bewusst ausgesucht. Gemeint sind damit natürlich nicht sie selbst, sondern die Alltagsgegenstände, mit denen sie faszinierende Rhythmen erzeugen. Einmal die Woche treffen sich die Trommler dazu in den Räumen in der Wiesbadener Lilienthalstraße, um so auch ihre eigene Fitness zu stärken.
Sanftes rhythmisches Schlagen hallt durch das Gebäude in der Lilienthalstraße 15. Klares Zeichen: Die Teilnehmer der Trommelgruppe „Altes Eisen“ sind wieder im Pluspunkt Erbenheim am Start. Immer mittwochs zwischen 10:45 Uhr und 11:45 Uhr ist in der Einrichtung der Evangelischen Paulusgemeinde Wiesbaden-Erbenheim Trommeln angesagt – seit inzwischen einem Jahr. Ins Leben gerufen im September 2018 möchte das Angebot ältere Menschen aus Wiesbaden und der Region zusammenbringen, die miteinander Musik machen und sich selbst etwas Gutes tun wollen.
„Neben einer Menge Spaß fördert das Projekt den Erhalt motorischer und kognitiver Fähigkeiten. Und das gewissermaßen spielend: Wer jede Woche eine Stunde lang trommelt, der stärkt nicht nur seine Koordination. Ganz nebenbei profitieren davon auch die allgemeine körperliche wie auch geistige Fitness. Ohne Vorerfahrung können die Teilnehmer bei uns erleben, wie die Rhythmen in ihnen schwingen und dabei Körper und Geist in Bewegung kommen. Ein tolles Erlebnis und immer wieder anders“, weiß der Leiter des Pluspunkt Erbenheim, Martin Biehl.
Wenn Waschbretter und Regentonnen klingen
Dazu trägt auch der experimentelle Charakter bei, den Musikpädagoge Ulrich Brähler mit seinen Schützlingen verfolgt. So kommen beim gemeinsamen Musikerleben nicht nur klassische Trommeln zum Einsatz, sondern auch Alltagsgegenstände wie Waschbretter, -bütten, Regentonnen oder Besenstiele. „Vorbild waren hier die bekannten Performance-Künstler ‚Stomp’, die in ihren Shows zum Beispiel auch mit Besen schwingen. Unsere ‚Alten Eisen’ sind aber trotzdem echte Vorreiter, denn im gesamten Dekanat Wiesbaden gibt es meines Wissens kein vergleichbares Angebot“, sagt Biehl.
Dass das Trommelprojekt bei den Teilnehmern so gut ankommt, freut den Diplom-Sozialpädagogen am meisten. „Inzwischen hat sich ein fester Kern herausgebildet. Rund 12 Männer und Frauen sind jede Woche aufs Neue mit dabei. Eine Altersbegrenzung haben wir nicht, bei uns ist jeder willkommen. Umso schöner, dass wir das Trommeln kostenlos anbieten können“, betont Biehl. Finanziell möglich machen das Lottogelder aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale in Höhe von 4.820 Euro. Die sichern die musikpädagogische Betreuung für insgesamt zwei Jahre, ebenso die Anschaffung von drei neuen Trommeln.
„Ob Ausflüge, Musik- und Kabarettveranstaltungen oder Gruppenangebote: Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pluspunkt Erbenheim älteren Menschen bieten, ist großartig. Mit den ‚Alten Eisen’ wird dieses Spektrum noch größer. Deshalb freuen wir uns, dass wir die Trommlerinnen und Trommler mit Lottogeldern unterstützen können“, sagt Kerstin Weckmüller von LOTTO Hessen.
Und Sie haben mitgeholfen!
Denn von jedem Euro, den die hessischen Tipper einsetzen, kommen rund 20 Prozent dem Gemeinwohl zugute. Neben sozialen Einrichtungen profitieren davon auch Projekte in den Bereichen Denkmalpflege, Kultur, Sport und Umwelt. Allein im vergangenen Jahr konnten so insgesamt rund 135 Millionen Euro für gemeinnützige Projekte in den genannten Bereichen zur Verfügung gestellt werden. Ganz nach dem Motto: LOTTO hilft Hessen!
Große Freude bei den „Alten Eisen“ über finanzielle Hilfe von LOTTO Hessen.