Ein Zuhause auf Zeit für Kinder, die vorübergehend nicht bei ihren Eltern bleiben können: Das bietet die Wohngruppe St. Stephanus im Kreis Gießen – und damit die Chance, ein Stück verlorene Kindheit zurückzuerobern. Dank der GlücksSpirale gelingt das jetzt noch besser.
Ab ins Bällebad heißt es im Motorikraum.
In jeder Familie gibt es mal Konflikte – zwischen den Erwachsenen, den Kindern, aber auch zwischen Eltern und Nachwuchs. Wenn die allerdings eskalieren und es zu häuslicher Gewalt kommt, dann braucht es Hilfe von außen. Bieten möchte die der Caritasverband Gießen mit verschiedenen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche in Not. Eine davon ist die neue stationäre Wohngruppe St. Stephanus im Kreis Gießen, die gezielt auf die Bedürfnisse der ganz Kleinen ausgerichtet ist und damit seit Ende letzten Jahres eine Lücke in der Caritas-Familienhilfe schließt. Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren finden hier ein Zuhause auf Zeit. Sozusagen einen temporären Schutzraum – etwa bei körperlichen oder seelischen Gewalterfahrungen, schwierigen Wohnverhältnissen und Verwahrlosung oder wenn die Eltern schlichtweg überfordert sind.
Sicherheit vermitteln
Und der Bedarf für die Aufnahme kleiner Kinder steigt, erklärt Taraneh Ghasemi, Erziehungsleiterin im Kinder- und Jugendhilfeverbund der Caritas. Wenn auch Pflegeeltern in diesen Fällen keine Lösung sind, dann kommen die Kleinen in die neue Wohngruppe. Die ist in einem Einfamilienhaus mit mehreren Gemeinschaftsräumen untergebracht, auch ein großer Garten gehört dazu. Genug Platz für jedes Kind. „Die Gruppe gibt den Kindern die Möglichkeit nachzureifen, Entwicklungsschritte aufzuholen und sich zu entfalten. Zur Seite steht ihnen jederzeit ein Team aus pädagogischen Fachkräften, außerdem eine Hauswirtschaftskraft“, so Ghasemi. Sie vermitteln einen geregelten Tagesablauf und so ein Gefühl von Sicherheit und Halt – wichtige Bausteine in der Früherziehung.
Toben, Spielen, Entspannen
Lichteffekte und Musik sorgen im Snoezelenraum für Entspannung.
Dass noch mehr Spiel- und Lernspaß in der Gießener Wohngruppe einzieht, dafür sorgt jetzt die GlücksSpirale von LOTTO Hessen – mit Lottogeldern in Höhe von 59 000 Euro. Die ermöglichen einen neugestalteten Außenbereich mit Kletterturm, Sandkasten und Kindersitzgelegenheiten, zudem die Ausstattung eines sogenannten Snoezelenraumes: eines Wahrnehmungs- und Sinnesraumes, in dem Lichteffekte und Musik zum Entspannen einladen. „Snoezeln“ setzt sich dabei aus den niederländischen Wörtern „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und „doezeln“ (dösen, schlummern) zusammen. Ebenfalls nun finanzierbar: spezielle Möbel für den Bewegungs- und Motorikraum. Damit altersgerechtem Toben und Spielen nichts mehr im Wege steht.
„Mit viel Freude und strahlenden Kinderaugen nehmen die jungen Bewohner ihr neues Zuhause auf Zeit an“, freut sich Ghasemi, „herzlichen Dank an die GlücksSpirale.“ Beigetragen haben dazu auch Sie mit Ihrem „Ja“ zur GlücksSpirale. Von jedem eingesetzten Euro fließen rund 27 Cent an den Sport, die Denkmalpflege und die Wohlfahrt – und lassen so seit inzwischen 50 Jahren Hessen jubeln. Ein Gewinn für uns alle!